Verbesserte Vegetationspflege bei der Deutschen Bahn

Grün an der Bahn - Wie die DB Bäume und Sträucher an ihren Strecken pflegt

Erweitertes Vegetationsmanagement sorgt für mehr Sturmsicherheit • 125 Millionen Euro jährlich für Pflege des Baumbestandes • Expertenteam und über 1.000 Forstarbeiter:innen im Einsatz

Witterungsextreme wie Stürme, Starkregen und lange heiße Sommer werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wetterlagen, die früher noch als extrem und selten galten, kommen heute häufiger vor und könnten ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zur neuen „Normalität“ gehören. Dies ist eine der Kernaussagen der Untersuchung „Klimawandel – Auswirkungen auf die Deutsche Bahn AG“ des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK). Das Gutachten bescheinigt der DB zudem, von den Folgen des Klimawandels so stark betroffen zu sein wie wohl kein anderes großes Unternehmen in Deutschland.

Um sich für die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen, hat die DB eine Vielzahl technischer, organisatorischer und personeller Maßnahmen getroffen. Insbesondere eine robustere Infrastruktur, Technik und Fahrzeuge stehen dabei im Fokus. 

Für eine sturmsichere Schiene hat die Deutsche Bahn auch die Pflege von Bäumen und Sträuchern entlang des rund 33.400 Kilometer langen Streckennetzes deutlich erweitert. Seit 2018 setzt sie mehr Expertise, mehr Geld und mehr Personal ein, um den Bewuchs am Gleis noch besser zu kontrollieren.  

Durch das erweiterte Vegetationsmanagement sorgt die DB für einen stabileren Waldbestand an ihren Strecken. Mit Blick auf den Klimawandel wird es wird allerdings auch künftig Wetterextreme geben, bei denen die Bahn trotz aller Vorbereitungen – wie die anderen Verkehrsträger auch – nicht völlig außen vor ist.

Expertise für die sturmsichere Bahn

2018 hat die Bahn ein eigenes Expertenteam ins Leben gerufen, das sich explizit mit den Folgen des Klimawandels und deren Auswirkungen auf den Zugverkehr auseinandersetzt. Aufgabe der Spezialtruppe und der beteiligten Fachbereiche ist es, Schienennetz, Bahnhöfe und Technik robuster und wetterfester zu machen. Eine Maßnahme, die von diesem Team federführend entwickelt wurde, ist das erweiterte Vegetationsmanagement.

Felix Gerhardt, Teamleiter Vegetation und Naturgefahren bei der DB Netz AG, im Gespräch.

 

Bäume messen aus dem All

Basis für die Vegetationspflege sind zum einen Analysen vergangener Unwetterereignisse und ihrer Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Hinzu kommen Daten zum Baumbestand, die geschultes Personal bei Inspektionen vor Ort akribisch erhoben und digital erfasst hat. Die Vegetation wird dabei vom Boden sowie von allen Seiten aus genau in Augenschein genommen. Punktuell kommen Luftaufnahmen von Drohnen oder Hubschraubern für einzelne Gebiete hinzu.

Mit der Satellitenfernerkundung erhält die Bahn jetzt Informationen über die Vegetation am Gleis auch aus dem All. Neben der Lage der Bäume kann dabei via Satellit sehr schnell für große Flächen auch die Höhe der einzelnen Gehölze ermittelt werden. Um die Qualität der Satellitendaten zu sichern, finden vor Ort zusätzliche Feldbegehungen mit den DB-Forstexpert:innen statt. Dabei wird genau geprüft, ob die via Satellit generierten Informationen mit der Realität übereinstimmen. Anschließend fließen die Daten mit weiteren Informationen in digitale Karten ein, die die Vegetationspflege noch besser und effizienter ermöglichen. 

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