Zur Teufelsbadstube und zur Wolfsfelder Wiese

Markierung: grüne Raute

Länge: 3,8 km

Die Kalchreuther Themenwege zeigen den ganzen Reiz der Kalchreuther Flur und offenbaren interessante Begebenheiten. Ungewohnte Ausdrucks- und Schreibweisen sind in Ortschroniken geschichtlich überliefert.

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz oberhalb des FCK-Geländes, die Straße überquer führt uns ein Feldweg direkt zum Felsenkeller. Kurz vorher biegen wir auf einen Pfad am Waldesrand ein. Links von uns hat ein Gewässer, der »Teufelsgraben« eine Schlucht in den Sandboden gegraben. Auf beiden Seiten des Grabens liegen verwitterte Felsformationen aus Sandstein. Bereits Pfarrer Dr. Carl Gottlob Rehlen berichtet in seiner Pfarrbeschreibung von Kalchreuth im Jahre 1843 von diesem Objekt: »Der fallende Graben und die Teufelsbadstube.

Die einzige romantische Partie im Bereiche unserer Flur. Er ist ein kleines Tal, so tief und schmal, dass nur ein Fußweg hineinführt, dicht beschattet von großen und kleinen Bäumen, deren Höchste nur wenig über die Tiefe herausschauen, mündet es nach ungefähr 300 Schritten in die große Ebene bei Wolfsfelden aus. Am südlichen Abhange dringen viele Quellen hervor, an der Nordseite aber nur eine die jedoch das frischeste, reinste nie versiegende Wasser entsendet. Vor vielen Jahren ist sie auch auf Antrieb der von Staufschen Familie gefaßt worden.«

Nach 1 km Fußweg treten wir in den Wald ein und treffen kurz danach auf den »Nordic Walking Parcour« »Gasthaus Drei Linden Weg«, dem wir folgen bis wir die »Wolfsfelder Wiese« erreichen. Am Waldrand steht ein Gedenkstein in den die Inschrift »Weiler Wolfsfelden 1150 – 1900« gehauen ist. Die Inschrift ist stark verwittert. Das »Wolfsfeld« wurde 1394 erstmals urkundlich erwähnt.

Seit mindestens 1826 bestand hier eine Gastwirtschaft, die später ins Schloss verlegt wurde. Als immer mehr Wilddiebe und Holzfrevler dort Unterschlupf fanden der Weiler aufgelöst. Im Jahre 1900 ging die Geschichte Wolfsfeldens endgültig zu Ende.

Wir gehen zurück an einem Weiher vorbei und lesen rechts auf einer Tafel des »Bayerischen Landesamtes für Umwelt«, dass wir uns auch auf einem »Bodenlehrpfad« bewegen. Wir folgen diesem Weg zurück in den Wald, wo er bald links abbiegt. Immer wieder sind auf beiden Seiten des Weges Gruben ausgehoben. Schilder erläutern die verschiedenen Bodenschichten, die in verschiedenen Perioden der Erdgeschichte entstanden.

An einer Bank biegen wir links ab auf einen Pfad, der uns zuerst durch den Wald, später am Waldrand entlang führt. Auf der linken Seite verläuft der Teufelsgraben. Wir steigen hinunter in die Schlucht und auf der anderen Seite auf halber Höhe befindet sich ein durch ein Geländer gesicherter Vorsprung. Dort haben wir einen vorteilhaften Ausblick auf die »Teufelsbadstube«. Dr. Rehlen beschreibt sie so: »Des Teufelsbadstube aber ist, wo dieser fallende Graben sich plötzlich 20 Schuh in die Tiefe absenkt. Der so sich absenkende Felsen bildet unten eine geräumige Höhle, über ihn selbst fluthet ein kleines Wasser, das jedoch bei starkem Regenwetter einen schönen Wasserfall bildet.«

Wir gehen weiter, Richtung »Felsenkeller«. Auch hiervon ist eine anschauliche Beschreibung des besagten Pfarrers überliefert: »Der Keller. An der Markung des Sebaldi Waldes gegen Südwest an einem offenen Abhange des fallenden Graben, beschattet von 100jährigen Linden und Fichten, mit einem trefflichen Bier im Innern, gewährt er im Sommer einen angenehmen Vergnügungsort.«