Eggerd

Kalchreuth: ehemalige Hausnummer 14

Die Geschichte des Hauses

Kalchreuth und seine Wirtshäuser

Nicht weniger als 14 Wirtshäuser und einen Felsenkeller gibt es in der Naherholungsgemeinde. Die Geschichte einiger Gaststätten  geht weit in die Geschichte zurück. Das alte markgräfliche Wirtshaus mit Brauerei ist die heutige Gaststätte Sußner in der Erlanger Straße. Nach einem Aktenstück des Waldamtes Nürnberg ruht auf diesem Anwesen seit 1569 die Wirtschaftsgerechtigkeit. Im Jahre 1689 wurde die Brauerei eingerichtet. 1798 wird vom Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth das Braurecht erneuert. 1722 wird das Anwesen folgendermaßen beschrieben: Ein zweigädiges Wohnhaus, Stallung, Brauhaus, Gärkammer, Stadel, Schweinestall,  Backofen, 2 Brunnen, einer im Hof und einer im Brauhaus. 1785 wurde ein neues Brauhaus gebaut und bereits 1789 durch ein neues, moderneres ersetzt. In den umliegenden Dörfern wurden mehrere Wirtschaften von hier aus beliefert, 1864 wurde zur kühlen  Lagerung des Bieres der heutige Felsenkeller angelegt.

Das Anwesen zählte lange Zeit zu den bedeutendsten im Ort und die Besitzer waren sehr angesehen. Besonderen guten Ruf genoß die Familie Kracker, die auch das Amt des markgräflichen Vogtes verwaltete. Als Besitzer des Anwesens sind um 1611 ein Georg  Kracker bekannt und ab 1682 sein Sohn Thomas Kracker. Er war Vogt und von ihm liegt eine Lebensbeschreibung und Schilderung des 30- jährigen Krieges vor. Er war seinen Zeitgenossen weit voraus und ein sehr begabter Mann. Um 1789 übernahm ein Johann Simon Eckert[1] das Anwesen. Im vorigen Jahrhundert wurde die Brauerei unrentabel und der Betrieb eingestellt. Über die Familie Müller [1894] kam das Anwesen um 1989 an die Familie Sußner, die eine gutgehende Wirtschaft, Metzgerei und den Felsenkeller betreibt.

Aus „700 Jahre Kalchreuth"


Weiterlesen in „Markgräfliches Wirtshaus“

 

[1] Von ihm stammt der Hausname „Eggerd“.

Bild

Postkarte aus dem Jahre 1901; dargestellt sind das Wirtshaus von Christoph Müller, die Kirche und der zum Gasthaus gehörende Felsenkeller. Auf der Karte ist auch das Ausschankzeichen zu sehen, ein Hexagramm mit einem Bierkrug, der so genannte Bier- oder Braustern.