Rundweg um Käswasser und Röckenhof

Markierung: gelbe Raute

Länge: 4,8 km

Die Kalchreuther Themenwege zeigen den ganzen Reiz der Kalchreuther Flur und offenbaren interessante Begebenheiten. Ungewohnte Ausdrucks- und Schreibweisen sind in Ortschroniken geschichtlich überliefert.

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz vor dem Kalchreuther Bahnhof. Er liegt an der Verbindungslinie R21 Gräfenberg–Eschenau–Nürnberg–Nordost, genannt die »Gräfenbergbahn«. Das 1908 erbaute Bahnhofsgebäude, bis 1963 als Station genützt, heute ein renoviertes Denkmal, dient es als kulturelle Begegnungsstätte des Kulturbahnhof Kalchreuth e.V..

Unser Weg führt uns am Bahngleis entlang Richtung »Rat- und Bürgerhaus«. und weiter den Feldweg entlang. Bei einer Holzbank bleiben wir stehen und genießen den unbeschreiblichen Ausblick. Er zeigt und links die »Stadt Erlangen«, in der Mitte den »Hetzleser Berg« und rechts die Ortschaft »Weißenohe«. Direkt vor unseren Füßen liegt der Kalchreuther Ortsteil »Röckenhof«.

Der Ort wurde nach einem »Ministerialen Reck« benannt. Sein Ansitz ist verschwunden. An seiner Stelle befindet sich heute das »Gasthaus zum Schloss«.

1623 heißt es in der Nbg. Landschaft: »Reckenhoff, ein Weiler, samt einem Burgstall, hat vor Jahren ein sonderbar adelich Geschlecht gehabt, die Recken genannt…« Vorbei an einer Pferdekoppel erreichen wir das »Hirtenhaus« in Röckenhof. Über das Hirtenhaus ist im Forsthennenbuch des Waldamts Sebaldi von 1536 zu lesen: »Reckennhof, wo von 3 Höfen, 6 Gütern, dem Hirtenhaus und dem Sitz (Ulrich Starck) je 1 Henne gegeben wird.« 

Auf einer Bank in der Nähe des Bahngleis-Übergangs können wir uns ein wenig ausruhen bis wir weiterspazieren

zum Anstieg in Richtung »Käswasser«. Die Höhe erreicht liegt Käswasser vor uns. Auf der linken Seite zieht sich eine Reihe von Kirschgärten hin. In Käswasser befindet sich der Bauernhof vom letzten »echten« Landwirt von Kalchreuth, deren es noch in den 1960er Jahren an die 100 gab. 

Käswasser ist auch ein Ortsteil von Kalchreuth. Die Herkunft des Namens ist nicht genau bekannt, wenn auch einige Berichte darauf hinweisen, dass der Name auf die Qualität eines Baches oder einer Quelle zurückzuführt. Wir entdecken an einigen Anwesen kleine Haustafeln. Sie berichten über die Herkunft des Hausnamens und die Geschichte des Hofes.

In der Mitte des Dorfes steht das »Gasthaus Reif«, welches seit 1869 im Familienbesitz geführt wird. In der Nbg. Landschaft von 1623 ist zu lesen: »Keßwasser, ein Weiler, den Geudern gen Heroltzberg gehörig… Eberhardt Keßwasserer, Burger zu Nurnberg, Anno 1288,… hat zweifelsohne den Namen von diesem Ort gehabt, wie wohl heutigs Tags einige Anzeigung eines Burgstalls an diesem Ort nicht mehr vorhanden ist. Sonst ist an diesem Ort auch eine Forsthub, zum Wald Sebaldi gehörig, die mag vielleicht obgedachts Burgers gewest sein.«

Nach dem Ortsende von Käswasser biegen wir am »Friedhof« vorbei in die »Rathausstraße« ein und erreichen unseren Ausgangspunkt am Parkplatz.