Einser

Kalchreuth: ehemalige Hausnummer 1

Die Geschichte des Hauses 

In den Verzeichnissen des Kalchreuther Pfarrarchivs findet sich erstmals 1608 ein Eintrag anlässlich der Hochzeit des Wildmeisters Georg Hahn mit einer Kunigunda. 
Bis 1801 war das Haus Wohnung und Sitz der markgräflichen Wildmeister und Vögte
1823 starb der Förster und Fraischvogt [1] Christian Friedrich Herrmann und wurde in dem vom ihm erbauten Grabgewölbe an der Ostseite der St.- Andreas-Kirche beigesetzt. 
1828 verkaufte der bayerische Staat das „ehemalige“ Försterhaus an den Taglöhner Paul Breitschopp um 1165 fl..

[1] Das Wort „Fraisch“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet Gericht, Gerichtsbarkeit in Kriminalsachen.

 

Die Geschichte der Kalchreuther Hausnummern

Bevor die Häuser mit Nummern versehen wurden, gab es zur Unterscheidung individuelle Hausnamen, die nicht mit dem  Familiennamen des Hofinhabers übereinstimmen mussten.

Die Häusernummerierung wurde Mitte des 18. Jahrhunderts europaweit eingeführt. Sie war eine obrigkeitliche Maßnahme und ein Mittel zum Zugriff auf die Untertanen für Einquartierung und Steuereintreibung.

Es begann mit dem System der Konskriptionsnummern. Dabei wurden die bestehenden Häuser einfach durchnummeriert. Danach bekam jedes neu gebaute Haus einfach die nächste Nummer in der Folge.

Weiterlesen in „Die Geschichte der Kalchreuther Hausnummern“

Weitere Informationen in "Die Untertanen erhielten viele Sonderrechte"

„Noch möchte von den Gebäuden das alte Försterhaus zu Kalchreuth, Hs Nr 1 zu nennen sein, in welchem bis auf die neuere Zeit die markgräflichen Vögte und Wildmeister gewohnt haben, und welches gegenwärtig Friedrich Weber besitzt. Von den übrigen Häusern ist nur dies zu sagen, dass die Strohdächer schon längst abgekommen sind, und daß das auch mit den Ziegelmauern der Fall sein  wird, indem neue Häuser und Städel, sowie selbst die Schweineställe, ganz von Steinen gebaut werden.“

Aus „Statistik von Kalchreuth, gefertigt von Dr. Karl Gottlob Rehlen im Jahre 1843“

 

Bild

An Stelle des alten Wildmeisterhauses, dem ehemaligen markgräflichen Amtssitz, wurde 1850 dieses Haus erbaut.
Quelle: 700 Jahre Kalchreuth, 1298 - 1998